Grundlagenvertrag und Zusatzvereinbarung – Harmonie aller Orten?

Gestern bestätigten die Delegierten beim außerordentlichen Bundestag des DFB den laufenden Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und der DFL. Darüber hinaus erhielt die bei der eigentlichen Abstimmung ein knappes Jahr zuvor unbekannt und sagenumwobene Zusatzvereinbarung den einstimmigen Segen der Versammlung. Einstimmigkeit kann viel bedeuten: Kritiklosigkeit, Resignation oder tatsächlich eine komplett eindeutige Sachlage, die keine andere Meinung zulässt. Grundsätzlich ist Einstimmigkeit kein Zeichen demokratischer Vorgänge – sondern eher ein Zeichen von Blockbildung. Dabei geht es doch vor allem nur um eines: TRANSPARENZ. Diese wurde nun demonstriert. Aber leider nur bis zu einem Punkt, an dem Schmerzfreiheit garantiert ist. Und das ist schade. Schade für das Thema und auch schade um die Glaubwürdigkeit. Man kann die Menschen nur mehr überzeugen, wenn wirklich alle Fakten und Zahlen auf den Tisch kommen. So blieb beispielsweise die Frage nach den tatsächlichen Erlösen aus der Vermarktung der Nationalelf ohne konkrete Zahl. Da diese Zahl aber das Hauptargument für die Akzeptanz einer ansonsten komplett inakzeptablen Zusatzvereinbarung darstellt, und somit auch die Grundlage für Zustimmung oder Ablehnung der Zusatzvereinbarung bedeutet, ist das einstimmige Votum der Versammlung mehr als unverständlich. Vertrauen gewinnt man so nicht. Passend dazu Veröffentlichungen der Wochenzeitung „Die Zeit“:
http://www.zeit.de/sport/2017-12/deutscher-fussball-bund-grundlagenvertrag-bestaetigung
http://www.zeit.de/sport/2017-12/dfb-bundestag-reinhard-grindel-akademie
Aus Sicht des Verfassers wurde einmal mehr eine Möglichkeit verpasst zu zeigen, dass auch in Verbänden offene Demokratie gelebt wird. Gerade im Hinblick auf angedachte Großereignisse (EM 2024) ist diese Transparenz und Offenheit unabdingbar.
Aus Sicht des Verfassers: Chance vertan.

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