Jugend Sommerturniere – das Ende einer Ära?
Es gibt viele gute Gründe für die Durchführung von Jugend Sommerturnieren.
Als sozialer Event für den gesamten Verein, als Möglichkeit des sportlichen Vergleichs mit unbekannten Teams und nicht zuletzt als wunderbare Möglichkeit, die Jugendkasse ein wenig aufzufüllen.
In den 14 Jahren meiner Tätigkeit als Jugendtrainer hatte jede Saison ihr unbestrittenes Highlight. Das große eigene Sommerturnier am eigenen Platz. Die Mütter brachten Kuchen, Spielergeschwister verkauften diesen, Väter grillten oder waren Schiedsrichter und die restliche zumeist vollzählige Elternschaft feuerte fleißig an. Alle Spieler bekamen selbstverständlich auch ihre Einsatzzeiten. Ein großes Happening, an dessen Ende Spieler, die z.B. in ein NLZ wechselten sogar mit Applaus und Pokal verabschiedet wurden. Es war immer ein großartiges Gemeinschaftserlebnis für den kompletten Verein.
Aber bereits als Trainerhegte ich ab und zu große Zweifel. 5 stündige Turniere mit 10 Mannschaften und elend langen Leerzeiten zwischen den Spielen sind im Hochsommer kein Spaß. Aber wir zogen es immer durch. Absagen war niemals eine Option. Und das galt für sehr viele Vereine.
Mittlerweile ist das Thema aber spürbar gekippt. Es gibt immer weniger Bereitschaft von Eltern sich im eigenen Verein zu engagieren. Oftmals kommen Turnierabsagen sehr kurzfristig. Zumeist mit der Begründung Spielermangel, weil sich für die Eltern mancher Spieler kurzfristig eine attraktivere Alternative für die Gestaltung des Sommerwochenendes ergeben hat. In der Folge werden Turnierpläne zerschossen, Grillgut und Kuchen bleiben liegen, immer weniger Zuschauer verlieren sich um den Platz. Die Luft scheint aus der Institution Sommerturnier raus zu sein.
Leider.