Die Geschichte von den schlechten Verlierern

Die A-Auswahl des Deutschen Fußballbundes ist gestern beim wichtigsten Turnier für Nationalmannschaften krachend gescheitert. Nun geht es los. Jeder tritt nach jedem. Der Trainer ist schuld, dieser Spieler hat versagt, jener Spieler war auf einem Foto, die Spieler seien zu satt, die Ausbildung der Spieler ist zu schlecht usw., usw.
Am Ende wäre es schöner, und auch wesentlich sportlicher, anzuerkennen, dass auch andere Mannschaften Fußballspielen können. Eigentlich wissen wir das. Aber unser Selbstverständnis und unsere eigentliche Arroganz hat große Probleme damit, dies zu akzeptieren. Die Leistung unseres Teams hat ganz einfach gegen diese zum Teil mit enormen Herzblut spielenden Teams nicht gereicht. Und wenn man ehrlich ist. Das ist auch gut so. Der sportliche Wettbewerb lebt davon, dass Ergebnisse nicht schon vor dem Spiel feststehen. Dass auch vermeintlich kleinere, schwächere gegnerische Teams gewinnen können. Nur wer die Niederlage kennt, und damit umgehen kann, kann auch Erfolge und Triumphe feiern.
Dass dies der eventorientierten Partycrowd in den Fanmeilen egal ist, ist nur natürlich. Hier geht es ja weniger um die fussballerische Leistung, sondern eher um die Party danach. Das erklärt auch das kollektive Geheule nach so einem Scheitern. Wären zwei der Kopfballchancen im Tor gelandet, dann wär alles gut…
Dabei fehlt es im deutschen Fußball schon länger an grundlegenden Tugenden. Individualisten werden gnadenlos aussortiert, wie auch körperlich schwächere Talente oder auch biologisch jüngere Spieler. Damit sollte sich das geneigte Fachpublikum auseinander setzen. Und nicht mit dem Bartwuchs von Spielern… Ein mir bekannter Trainer sagte vor kurzem, wir seien Weltmeister geworden trotz unserer Ausbildung, und nicht wegen dieser. Da ist definitiv was dran. Und da müssen wir jetzt ansetzen. An der Basis. Mehr Schulsport, mehr Sportmöglichkeiten in den Ballungszentren, bessere Infrastruktur im Breitensport, neue Ausbildungskonzepte im Juniorenbereich. Weg vom stromlinienförmigen Querpasskönig.
Dann wird das auch wieder was mit Fußballdeutschland 

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